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Informationen für Brandenburg

Schule gegen sexuelle GewaltFachportal für Schutzkonzepte

Willkommen

Foto UBSKM Kerstin Claus

Sexuelle Gewalt ist alltägliche Realität für tausende Kinder und Jugendliche. Sie ist so weit verbreitet, dass jede Lehrerin und jeder Lehrer mindestens eine Schülerin oder einen Schüler in jeder Klasse kennt, die oder der sexueller Gewalt ausgesetzt ist. Die Bedeutung von Schule als Ort für den Kinder- und Jugendschutz kann daher nicht hoch genug bewertet werden. Schule ist der einzige Ort außerhalb der Familie, wo alle Kinder und Jugendlichen täglich gesehen und erreicht werden können.

Deshalb müssen alle Schulen wissen, wie sie betroffene Schülerinnen und Schüler unterstützen können und wie Schutz und Zugang zu Hilfe gelingt. Missbrauch in der Schule soll bestmöglich verhindert werden. Gleichzeitig braucht es Schule, damit Schülerinnen und Schüler, die andernorts sexueller Gewalt ausgesetzt sind, hier kompetente, verstehende und helfende Ansprechpersonen finden, die Hinweise erkennen und wissen, was zu tun ist. Schutzkonzepte sind ein wesentlicher Schritt zu mehr Handlungssicherheit für schulisches Personal.

Die Initiative „Schule gegen sexuelle Gewalt“ wurde mit den Kultusbehörden der Länder entwickelt und gibt Schulen Orientierung, wie sie Schutzkonzepte gegen sexualisierte Gewalt erarbeiten und umsetzen können. Sie hilft dabei, Prävention und Intervention gut in der Schulkultur zu verankern. 

Jede Schule ist gefordert, ihr eigenes Schutzkonzept zu entwickeln. Dieser Prozess sollten möglichst viele Kolleginnen und Kollegen einbeziehen und durch externes Fachwissen unterstützt werden. Ich möchte Sie ermutigen, aktiv zu werden, damit, Schülerinnen und Schüler besser vor sexualisierter Gewalt geschützt werden. Die gute Nachricht ist: Keine Schule fängt hier bei null an! Und jeder Schritt auf dem Weg zu einem Schutzkonzept lohnt sich, für die Schule und die Schülerinnen und Schüler!

Ihre Kerstin Claus
Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs seit April 2022

Auf diesem Portal finden Schulen Informationen und Hilfestellungen, um Konzepte zum Schutz vor sexueller Gewalt zu erarbeiten. Landesspezifische Angebote und Regelungen sind am Ende des jeweiligen Themenbereiches aufgeführt.

Schulen sind für den Schutz vor sexueller Gewalt ein bedeutender Ort, weil nur hier nahezu alle Kinder und Jugendlichen erreicht werden können. Zudem sind erfolgreiche Bildung und Kinderschutz untrennbar miteinander verknüpft: Mädchen und Jungen, die sexuelle oder andere Gewalt erleben, tragen ein hohes Risiko für schulischen Misserfolg. Auch aus diesem Grund gilt aktiver Kinderschutz als handlungsleitend in Schulen. Schulische Konzepte zum Schutz vor sexueller Gewalt tragen dazu bei, dass in der Schule kein Raum für Missbrauch ist. Und sie signalisieren, dass betroffene Schülerinnen und Schüler hier kompetente Hilfe finden können.

Die meisten Schulen haben bereits Programme oder Maßnahmen zur Vermittlung von Kinderrechten und zur Gewalt- oder Suchtprävention. Viele Schulen verfügen auch über medienpädagogische Projekte. An solche Programme und Projekte kann ein Schutzkonzept, das besonders sexuellen Missbrauch in den Blick nimmt, anknüpfen.

Auf diesem Fachportal gibt die Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs in Zusammenarbeit mit den Kultusministerien der Länder Schulen konkrete Unterstützung und Anregung, um schulische Konzepte zum Schutz vor sexueller Gewalt zu entwickeln. Schulen finden hier eine Fülle an Informationen, wie der Entwicklungsprozess eines Schutzkonzepts aussehen kann und welche Bestandteile ein solches Konzept zur Prävention und Intervention bei sexueller Gewalt beinhalten sollte. Ergänzt wird das Angebot durch konkrete Informationen zur Situation in den jeweiligen Ländern. Insofern das von Ihnen ausgewählte Bundesland eigene Inhalte anbietet, ist dies durch den Hinweis "Zusätzliche Länderinfos" gekennzeichnet.

Das Fachportal ist Teil der Initiative „Schule gegen sexuelle Gewalt“. Sie ergänzt die Materialien der gleichnamigen Infomappe, die im Zeitraum von Herbst 2016 bis 2018 bundesweit alle allgemeinbildenden Schulen erhalten haben. Zentrale Inhalte der Infomappe finden Sie hier: Der Einführungsflyer „Wie gehen wir an, was alle angeht?“ gibt erste Impulse, wie Schulen den Schutz vor sexuellem Missbrauch (weiter-)entwickeln können. Einen Überblick über die Bestandteile, die zu einem Konzept zum Schutz vor sexueller Gewalt gehören, vermittelt die Broschüre „Was muss geschehen, damit nichts geschieht?“

Aus dem Angebot „Schule gegen sexuelle Gewalt“ können Schulen auswählen, was für sie passend ist, um bereits Vorhandenes fortzuschreiben und weiterzuentwickeln.

Ergänzt wird das Fachportal durch den Leitfaden „Kinderschutz in der Schule“, den eine länderübergreifende Arbeitsgruppe des Schulausschusses der Kultusministerkonferenz entwickelt hat. Ziel des Leitfadens ist es, Schulen den Prozess der Entwicklung von Schutzkonzepten und ihre Umsetzung im schulischen Alltag zu erleichtern. An der schulischen Praxis orientiert wird aufgezeigt, wie einzelne Prozessschritte angegangen und Abläufe strukturiert werden können.

Loslegen

Starten Sie mit „Einstieg“ in der oberen Menüleiste. Hier finden Sie einen Überblick über die ersten Schritte im Prozess der Entwicklung von Schutzkonzepten. Im Anschluss stellt Ihnen der Menüpunkt „Analyse“ die Potenzial- und Risikoanalyse vor. Vertiefende Informationen zu den einzelnen Bestandteilen eines Schutzkonzepts erhalten Sie unter „Bestandteile“.

Bundesland Brandenburg

Schutz an Schulen in Brandenburg

Foto Steffen Freiberg

Schule ist der Ort, an dem Kinder und Jugendliche viel Zeit verbringen. Hier werden alle erreicht. Die Lehrkräfte sind wichtige Bezugspersonen, die gut informiert erklären und aufklären, sowie ihren Schülerinnen und Schülern soziale Werte und gesellschaftliche Normen vermitteln müssen. Notsituationen zu erkennen und richtig zu reagieren, um weiteren Schaden abzuwenden, erfordert eine hohe Kompetenz und muss bestärkt werden. Deshalb unterstütze ich ausdrücklich die bundesweite Initiative „Schule gegen sexuelle Gewalt“.

Dieses Portal vermittelt den Lehrkräften wichtige Informationen zum Thema. Das stärkt sie in ihrer Aufklärungsarbeit; sie erwerben größere Handlungssicherheit und Sensibilität im Umgang mit Notlagen und in Grenzsituationen. Zudem wird das umfangreiche, gut sortierte Material der Website „Schule gegen sexuelle Gewalt“ durch brandenburgspezifische Angebote ergänzt.

Auf diesem Wege werden Schulen angeregt, sich intensiver mit dem Thema „Schutz vor sexueller Gewalt“ zu beschäftigen und ihre bestehenden Konzepte zu überdenken. Ein neues Schutzkonzept erfordert viel Zeit und zusätzliches Engagement. Im Kontext der täglichen Herausforderungen im Schulalltag muss jede Schule ihren eigenen Plan für ein wirkungsvolles Handeln entwickeln.

Hier können die Schulen aus einem großen Materialfundus schöpfen und auch die Ideen anderer Bundesländer nutzen. Der Initiative geht es um Prävention und um geeignete Aufklärungsmaßnahmen für Eltern, Schülerinnen und Schüler, aber vor allem auch um die gezielte Fortbildung von Lehrkräften. Ergänzend zu diesen Angeboten werden die Schulen angeregt, auch im Zusammenwirken mit externen Partnern ihre schulischen Projekte zu gestalten.

Ich wünsche mir, dass dieses Fachportal viel Anregung bewirkt und zu einem besseren Schutz von Kindern und Jugendlichen in Schulen beiträgt.

Steffen Freiberg | Minister für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg

Informationsplattform zum „Schutz vor sexueller Gewalt“

Auf diesem Fachportal sind konkrete Anleitungen zur Erstellung von individuellen Risikoanalysen und schulischen Schutzkonzepten zu finden. Durch die Bündelung der Initiativen aller beteiligten Bundesländer wird somit jedem Interessierten der Zugang zu den verschiedensten Umsetzungsstrategien ermöglicht.

Ergänzend für Brandenburg hat das LISUM eine Informationsplattform zum „Schutz vor sexueller Gewalt“ eingerichtet, die mit Orientierungshilfen und Handlungsempfehlungen unterlegt ist.

Die länderspezifischen Präventions- und Fortbildungsangebote werden fortlaufend ergänzt. Schulleitungen und Lehrkräfte können im Notfall unter der Rubrik Sofortmaßnahmen die direkten Anleitungen, basierend auf dem bewährten Handbuch „Notfallpläne für die Schulen des Landes Brandenburg“, nutzen.

Weitere Hinweise zu vertiefenden Materialen und ergänzenden schulischen Angeboten, die von externen Fachexperten gemeinsam mit den Lehrkräften zur Umsetzung der FÜT „Sexualerziehung/Bildung für sexuelle Selbstbestimmung“ gestaltet werden können, sind hier verfügbar.

 

Digitale Fortbildung – Basiswissen zu sexuellem Kindesmissbrauch

Logo "Was ist los mit Jaron?" Sprechblase

Die Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs und die Kultusbehörden der Länder stellen eine kostenlose ca. vierstündige digitale Fortbildung, ein „Serious Game“, zu sexuellem Kindesmissbrauch bereit. Der Kurs "Was ist los mit Jaron?" vermittelt schulischem Personal praxisnah Basiswissen. Nur wer weiß, was sexuelle Gewalt bedeutet, wer sie verübt und wie sie geplant wird, kann die Wichtigkeit von Schutzkonzepten nachvollziehen und ihre Entwicklung unterstützen. Der Kurs wird deutschlandweit als Fortbildung anerkannt.

Mehr erfahren unter diesem Link

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